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Wagner und Tango?

Wagner und Tango?

Dochdoch, das geht.

Mit diesem Video erinnere ich daran, dass die Musik- und Tanzwelt dieses Jahr den 100. Geburtstag des vermutlich unsterblichen Astor Piazzolla feierte, also des Erneuerers des argentinischen Tango, der dem Tanz und seiner Musik die stärksten Impulse gab (übrigens hat der Meister auch eine Tango-Oper namens „Maria de Buenos Aires“ komponiert).

In Wagners Werk, speziell dem Ring, werden zwar die Polonaise, die Gavotte und der Pasodoble getanzt, aber der Tango ist dort nicht vertreten. Kein Grund, ihn nicht auf ein Tristan-Motiv zu tanzen:

Ein Element des Tango hat Wagner übrigens oft und gern verwendet: die Quarte, wie sie am Beginn der Tannhäuser-Ouvertüre, im Gralsmotiv des Lohengrin und beim Wach auf der Meistersinger die Substanz der Werke bestimmt. Auch im Tango erscheint stets diese Auftakt-Quarte: doch nie am Beginn, sondern immer am Schluss.

Und wenn Sie glauben, dass die Kombination aus Tristan und Tango neu ist: dann schauen und hören Sie sich den berühmten Film Un chien andalou an, in dem der mexikanische Regisseur Tristan-Musik auf den Tango prallen ließ – also echt surrealistisch:

Der Tango wurde übrigens schon zu Lebzeiten Wagners getanzt. Er hätte die Chance gehabt, ihn zu Beginn der 80er Jahre in Palermo zu sehen – leider hat uns die Gattin keine Beobachtung überliefert.

Ihr 

Frank Piontek

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