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Wagner und Hannover

Liebe Wagner-Freunde,

von Wagner sei alles bekannt? Unsinn! Wer kennt schon die Karikaturen von Ernst Benedikt Kietz? Cosima Wagner berichtet am 17. Juli 1878, dass R. unter die Zeichnung des Königs von Hannover einige Worte gesetzt habe.

Leider kenne auch ich nicht dieses sicher interessante Blatt… alle Recherchen blieben vorerst vergeblich. Also tatsächlich: nicht alles, was Wagner schrieb, ist heute bekannt.

Etwa bekannter ist die Abschrift einer im Krieg vernichteten Quittung, die Wagner am 16. Mai 1869, in Tribschen sitzend, dem Königlichen Hoftheater zu Hannover schickte:

50 Stück Friedrichsd’or

in Worten: fünfzig Stück Friedrichsd’or Vorschuss auf die Tantièmen-Beträge für die auf dem Königlichen Hoftheater zu Hannover stattfindenden nächsten Vorstellungen meiner Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ sind mir von der Königl. Theatercasse zu Hannover mit baar Zweihundert drei und achtzig Thaler u. zehn Silbergroschen gezahlt worden, worüber diese Quittung.

So gehörte die höchst aufwendige Erstaufführung des anspruchsvollen Werks (am 25. Februar 1870)  zu den ersten Produktionen der Oper nach der Münchner Uraufführung: auf einer der vier preußischen Hofbühnen. Der Intendant des Theaters, Hans Bronsart von Schellendorf, ließ sich übrigens nicht lumpen: sofort nach Empfang des heute in Privatbesitz sich befindenden Briefs (WBV 5297) mit der Quittung zahlte er dem Komponisten den „stipulierten Vorschuss“ aus.

Womit ich besonders, aber nicht allein, meine Freunde in Hannover grüße.

Herzlichst

Frank Piontek

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