Liebe Wagnerfreunde,
„Jetzt entsann ich mich“, schrieb er in Mein Leben, „denn auch einer sehr zuversichtlichen Hinweisung auf Kiew, welches mir durch den Sänger Setow als höchst lohnend empfohlen worden war. Auch hierüber trat ich in Korrespondenz und wurde ebenfalls auf die Ostern des nächsten Jahres, wo in Kiew sich der ganze kleinrussische Adel versammelte, verwiesen.“ 1863 hatte Wagner in Petersburg und Moskau gastiert, nun plante er weitere Konzerte in Kiew und Odessa, doch bereits Anfang 1864 hatte er das kleinrussische Projekt bereits aufgegeben. Wagner hätte, wäre es zu einem Gastspiel gekommen, nicht im heutigen Gebäude des Opernhauses dirigiert, denn das alte Theater, ein Holzbau, wurde erst nach 1864 errichtet. Wir erinnern uns an Kiew, indem wir – das ist eine Möglichkeit – den Chor der Friedensboten aus Rienzi hören: https://www.youtube.com/watch?v=evdUb9pcr48
Ihr Römer, hört die Kunde
Des holden Friedens an!
Auf Romas heil’gem Grunde
Wallt freudig jede Bahn!
In düst’re Felsenschluchten
Drang gold’ner Sonne Schein;
In Meeres sich’ren Buchten
Zieht froh die Segel ein!
Denn Friede ist gekommen,
Der Freiheit Licht gewonnen!
Jauchzet, ihr Täler! Frohlockt, ihr Berge!
Mit deprimierten Grüßen
Frank Piontek