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Die Gruppe „Wagner“ – eine fatale Assoziation

Liebe Wagner-Freunde,

Gruppe Wagner, schon mal gehört? Gruppe Wagner, russisch Группа Вагнера, also Gruppa Wagnera genannt, auch OSM, PMC Wagner, ChVK Wagner oder CHVK Vagner: so nennen wir ein privates russisches, verdeckt operierendes Sicherheits- (nun ja – „Sicherheit“…) – und Militärunternehmen. Laut Medienberichten waren einige Angehörige dieser Gruppe Wagner unter anderem während der russischen Machtübernahme auf der Krim und später in der Ostukraine und in Syrien aktiv, auch in der Zentralfrikanischen Republik und im libyschen Bürgerkrieg auf Seiten des Generals Chalifa Haftar. Aber wieso heißt die Gruppe Gruppe Wagner? Weil sie sich Dmitri Utkin verdankt, nach dessen Kampfnamen „Wagner“ sie benannt wurde. Da Utkin eine Vorliebe für die Ästhetik und Ideologie des Dritten Reichs hat, wählte er den Namen Wagners, „da dieser“, lesen wir auf Wikipedia, „einer von Hitlers Lieblingskomponisten war“. Was sie genau ist, erhellt aus ihren weiteren Bezeichnungen: Sie wird als „личной армией Путина“, als „Putins persönliche Armee“ oder „Putins Schattenarmee“ bezeichnet. Immer dann, wenn es schmutzig wird und Putin nicht offiziell mit Russland irgendwo drinhängen will, kommt die Gruppe Wagner zum Einsatz, schreibt ein Anonymus auf https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare.

Wagner und Krieg – der Zusammenhang ist allerspätestens bekannt, seitdem Francis Ford Coppola in Apocalypse now die Kriegsmusik des dritten Walküre-Akts mit dem Hubschrauberangriff auf ein vietnamesisches Dorf, ja, koppelte. Doch schon Jahrzehnte zuvor kam der Ritt der Walküren in einem kriegerischen Kontext auf die klingende Leinwand: als Begleitmusik zu D.W. Griffith‘ Stummfilm Birth of a nationhttps://www.youtube.com/watch?v=sSaC-l7B35w.

Ich kam auf die Gruppe Wagner, weil sich gerade in Bayreuth, im Iwalewa-Haus, die libanesische Künstlerin Tewa Barnosa der mörderischen Wagner-Freunde annahm.

So kam Wagners Kunst zum Krieg, auch auf der Krim, und der Krieg mit Wagner zur Kunst zurück – ein seltsamer Kreislauf.

Nachdenkliche Grüße

von Frank Piontek

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